Rezension | Winterwünsche | Kerstin Hohlfeld


Titel: Winterwünsche
Autorin: Kerstin Hohlfeld
Verlag: Gmeiner Verlag
Reihe: Band 3 einer Reihe um Rosa Redlich
Erscheinungsdatum: Juli 2013
Ausstattung: Taschenbuch, 310 Seiten
ISBN13: 978-3-8392-1455-8

Rezension Band 1: Glückskekssommer
Rezension Band 2: Herbsttagebuch


Klappentext
Ein internationaler Modewettbewerb. Begeistert reicht Schneiderin Rosa Entwürfe für eine märchenhafte Kollektion ein. Das Warten auf die Entscheidung ist quälend, aber nicht langweilig: Rosa darf für eine 80-jährige Adlige ein Hochzeitskleid schneidern. Ihre »beste Feindin« Marlene will plötzlich ihre Freundin sein und ihre verheiratete Freundin Vicki schwärmt für einen Musiker. Ziemlich viele Herausforderungen für die gutherzige Rosa. Für wen oder was lohnt es sich, ihr Herzblut hinzugeben

Meine Gedanken zu dem Buch:
Vor einiger Zeit habe ich mit großem Vergnügen die ersten beiden Romane um die junge Schneiderin Rosa Redlich in einem Rutsch gelesen und war sehr begeistert. Kerstin Hohlfeld hat mit ihrer etwas verträumten, aber sehr liebevollen Protagonistin eine tolle Roman-Reihe erschaffen, in der es gefühlvoll, romantisch, spritzig, frech und sehr humorvoll zugeht. Sommer, Herbst ... Und nun folgt mit dem dritten Teil der Winter, besser gesagt "Winterwünsche". Der dritte Band schließt wieder genau an und schon gleich nach wenigen Seiten ist man trotz der Lesepause sofort wieder mitten im Geschehen und trifft wieder auf die alten schon liebgewonnenen Charaktere, die einen schön durch die Esten beiden Bände begleiteten.
Nach ihrer dreimonatigen Pause in der Schneiderei von Margret und ihrem Intermezzo am Theater kehrt Rosa nun wieder an ihren Platz hinter die Nähmaschine zurück und fühlt sich rundum wohl.
Zum neuen Jahr hat sich Rosa auch gleich Großes vorgenommen:

"Klar habe ich Vorsätze. Der wichtigste ist: ich, Rosa Redlich, richte in diesem Jahr überhaupt kein Chaos an! Zu diesem Zweck werde ich weder Glückskekse essen noch alte Tagebücher lesen." Seite 8

Wer Rosa Redlich kennt, der muss nun sicher schmunzeln und weiß, dass dies für sie wirklich große Vorsätze sind :-) Rosa ist einfach eine Person, die das Chaos geradezu magnetisch anzieht.
Kaum dass gerade mal wieder alles im Lot ist, schlittert sie geradezu in ein neues Abenteuer. So natürlich trotz aller guten Vorsätze auch diesmal. Große Herausforderungen warten auf sie, denn sie bekommt einen Traumauftrag - sie soll für eine 80-jährige Adelige ein Hochzeitskleid kreieren und schneidern. Was für eine Chance! Und vor allem: was für eine Frau! Rosa ist ganz angetan von der Adeligen, hört ihr gerne zu und fiebert regelrecht darauf, den weiteren Erzählungen der alten Dame zu lauschen.
Das Schneidern ist für Rosa eine Berufung, ja fast Kunst und diese Berufung kann sie hier so richtig ausleben.

"Manche Kleider werden über Generationen von Müttern an ihre Töchter weitergegeben. Warum wohl?
Weil sie Geschichten erzählen. Sie sind nicht einfach ein Stück Stoff, Knöpfe und Nähte, sie sind gelebtes Leben ihrer Trägerin. Man könnte beinahe sagen, sie haben eine Seele. Seite 64

Gleichzeitig lässt sie sich überreden, am einem internationalen Modewettbewerb teilzunehmen. Die Freude ist groß, bis sie erfährt, dass ausgerechnet Marlene, die ihr das Leben am Theater zur Hölle machte, nun ihre Konkurrentin sein soll. Ausgerechnet Marlene. Aber siehe da, diese möchte nun das Kriegsbeil begraben. Warum so plötzlich? Und in Sachen Liebe tobt um Rosa wieder einmal das heillose Chaos. Ihre schwangere Freundin und Mitbewohnerin Vicki hat plötzlich einen Verehrer, was ihrer Beziehung mit Daniel natürlich nicht sehr gut tut. Und Rosa selbst ... Die Bande zwischen ihr und Basti sind sehr zart, er scheint ihr den Ausrutscher mit Leo noch nicht so recht verzeihen zu haben und das wiederum verunsichert Rosa zutiefst und sie macht sich viele Gedanken. Man sieht, Rosa stehen wieder turbulente Zeiten bevor und das Durcheinander nimmt seinen gewohnten Lauf.

"Wie sagt man? Ein Unglück kommt selten allein.
Schon wieder erweist sich ein ödes, blödes Sprichwort als wahr. Die Dinger sind fast so lästig wie Glückskekse." Seite 202

Auch dieser dritte Teil liest sich wieder sehr flüssig und leicht und Kerstin Hohlfeld bleibt ihrer Linie treu, behält altbekannte Charaktere und Orte - zum Beispiel das Schraders, die Stammkneipe der Clique - bei und so fühlt man sich in der Geschichte gleich wieder Zuhause.

Kurz & gut - mein persönliches Fazit
Ich habe ja "Glückskekssommer" und "Herbsttagebuch" mit großer Freude gelesen und wieder einmal konnte die Autorin Kerstin Hohlfeld mich mit ihrem Fortsetzungsroman "Winterwünsche" begeistert. Ein quirlig-leichter Frauenroman über die Liebe, das Glück und das Vertrauen, mit dem man sich gerade bei diesem nun schon angebrochenen Herbstwetter gerne auf dem Sofa einkuschelt und der für tolle, entspannte Lesestunden sorgt. Ich bin gespannt, ob Frau Hohlfeld mich auch in einen Frühling im Berliner Wedding entführen wird. Ich möchte sehr, sehr gerne mehr von Rosa Redlich und ihren Freunden lesen.

© Rezension: 2013, Alexandra Zylenas (az)




Quelle Vita Autorin + Coverbild:
© Website Gmeiner Verlag , mit freundlicher Genehmigung des Verlages.
Buch Zitate: Die Seitenangaben befinden sich unter dem jeweiligen Zitat.
© by Kerstin Hohlfeld

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